Jochen hat geschrieben:
Wofür hast du die Fotos gemacht? Ich würde so etwas eher nicht fotografieren.
Vielleicht ganz einfach, um auch mal andere Seiten der Insel festzuhalten? Zu einem realen Bild (egal von was auch immer) gehören alle Seiten, auch die nicht so schönen.
Auch ich halte sowohl die schönen als auch die negativen Seiten einer Gegend fotografisch fest. Das kann natürlich jeder halten wie er will.
Der Müll der Griechen und dabei vorrangig auf den Inseln ist in der Tat eine schlimme Sache, die aber nicht erst seit heute aktuell geworden ist.
kostakaimarita hat geschrieben:
Allein in und um Diafani stehen rund 50 (!) alte Autos, die entsorgt werden müssten. Dem neuen Bürgermeister in Pigadia ist dies anscheinend egal.
Nicht nur ihm, den vorigen Bürgermeistern war das auch nicht gerade ein vorrangiges Thema.
Hier in Andalusien beobachten wir übrigens Ähnliches, allerdings mit dem Unterschied, dass hier seit einigen Jahren ganz langsam ein Wandel bemerkbar wird.
Die Mülltrennung hat auch hier Einzug gehalten und wilde Müllkippen brauchte es hier nicht mehr zu geben. Hier wird alles abgefahren, was die Leute zu den Mülltonnen stellen (vom kaputten Stuhl bis hin zum Gartenabfall). Ach ja, hier hat auch nicht jeder eine Mülltonne, diese stehen an verschiedenen öffentlichen Plätzen, die meist täglich von den Wagen der Stadtreinigung geleert werden. Hier ist zwar noch lange nicht alles in Ordnung, aber man bemüht sich, es tut sich was. Schrottautos in den Schluchten, die finden wir hier allerdings hin und wieder immer noch – übrigens auch in Deutschland.
Und noch ein Wort zum Umweltschutz.
Da basteln sie seit vielen, vielen Jahren am Projekt EUROPA, schaffen eine gemeinsame Währung, wollen alles und alle gleich machen, die Krümmung der Gurken und Bananen reglementieren . . . Doch was das Thema Umweltschutz angeht . . .
Wir in Deutschland dürfen alle unsere Umweltplakette an die Autos pappen, solange sie einer bestimmten Norm entsprechen und wenn wir eine bestimmte Abgasnorm überschreiten, kriegen wir unsere Schätzchen nicht mehr durch den TÜV. Und wie sieht es da bei unseren südeuropäischen Nachbarn aus? Hier in Andalusien z.B. fahren unendlich viele Dreckschleudern herum (übrigens auch mit deutschen, niederländischen und österreichischen Nummernschildern), um die sich kein Mensch kümmert.
Was mich am meisten dabei wundert ist, dass gerade diese Leute meinen, umweltbewusst zu sein, weil sie alternativ lebten. Um welche Alternative mag es sich da wohl handeln? Einige von ihnen rühmen sich gar, Umweltaktivisten zu sein.
Bei uns wollen die „Grünen“ eine Umweltabgabe von 0,25 € auf jede Plastiktüte erheben und hier in Andalusien bist du gezwungen, Trinkwasser in Plastikflaschen zu kaufen, weil das Wasser aus den Leitungen gesundheitsschädlich ist. Eine Kanalisation gibt es fast nirgends und an Kläranlagen sind auch nur die wenigsten Dörfer angeschlossen.
All die Pestizide und Insektizide der Gemüseplantagen gelangen ungefiltert ins Grundwasser und und und – aber man baut viele und schöne neue Straßen, Golfplätze und Yachthäfen – ach, ich könnte wohl ein ganzes Buch füllen mit dem Thema Umweltschutz in Europa und wie das Geld so angelegt ist, das man aus dem großen europäischen Solidaritätstopf so erhält. Das war nun allerdings ziemlich abschweifend von Kostakaimaritas Thema, doch das musste jetzt mal raus. Das sind so die Themen, bei denen mir – bei aller Liebe zu Karpathos und auch zu Andalusien - der Kamm schwillt.
Es ist ganz genau so wie Marion es schrieb, das Umweltbewusstsein steckt vielerorts noch in den Kinderschuhen und es wird noch lange dauern, bis das in allen Köpfen verankert ist. Das ist übrigens mit der Achtung vor der Kreatur nicht viel anders. Aber ich will hier jetzt nicht auch noch den Tierschutz thematisieren.
Nachdenkliche Grüße
Kassandra