Auch wenn man Statistiken nicht immer glauben sollte (insbesondere wenn sie aus Griechenland kommen), so scheinen folgende Zahlen, die in der Zeitung "Rodiaki" am 20.9.2010 zum Charter-Tourismus auf Karpathos veröffentlicht wurden, doch einigermaßen realistisch zu sein.
Danach haben sich die Touristenzahlen insbesondere in den Monaten Juli und August zufriedenstellend entwickelt. Im Juli 2010 landeten auf Karpathos 85 Charterflüge (im Vorjahr 76), im August waren es 98 (im Vorjahr 87).
Die Anzahl der Touristen, die in diesem Jahr mit Charterflugzeugen nach Karpathos kamen, beträgt 14.354 Personen gegenüber 12.845 im vorigen Jahr.
Aufgrund dieser positiven Entwicklung, so die Zeitung, werden neue Investitionen bei Hotelneubauten vorgenommen, um den Bedarf zu decken. Darunter auch 5-Sterne-Hotels für Kunden mit höherem Einkommen. Ein erstes 5-Sterne-Hotel hatte schon dieses Jahr geöffnet, ein weiteres soll im Mai 2011 aufmachen.

öhm....das hier
"Aufgrund dieser positiven Entwicklung, so die Zeitung, werden neue Investitionen bei Hotelneubauten vorgenommen, um den Bedarf zu decken."
sagt ja eigentlich alles, oder ?

Woher hast du die Infos, dass die Zahlen realistisch sind?
Die leeren Strände und Hotels haben wir doch alle gesehen, oder ?

Und die Anzahl der Flieger....wenn die alle halb leer waren so wie unserer...

LG
Martina

Eindruck vom 25. September: so voll wie noch nie zuvor zum ende der saison: autovermietungen ausgebucht, hotels und pensionen ebenffalls zum grossen teil. Ob man es nag oder nicht: auf karpathos stehen die zeichen auf weiteren ausbau. In lefkos plant vasilis (golden sand) einen supermarkt mit kafee direkt am hauptstrand auf einer bauluecke direkt neben dem autovermieter nikos (rent a car). Baubeginn noch in diesem jahr. Fertigstellung I'm naechsten fruehjahr. Ausserdem aushub auf dem freien gelaende zwischen blue swan und krinos. Times are changing: auch in lefkos....

Hallo Karpathiote,

Das würde mich auch interessieren, wie diese Zahlen zustande kommen. Bis 2008 waren es immer um die knapp 50 000 Chartertouristen pro Saison. Kann gut sein, dass es ein paar mehr dieses Jahr werden, besonders aus Italien und Österreich, weil die je einen Charter mehr hatten als letztes Jahr.
Dass die Nachfrage nach höherem Standard steigt, kann ich bestätigen, allerdings ist der Standard nicht nur von der Anzahl der Sterne abhänig, dazu gehört auch die entsprechende Serviceeinstellung und da haperts bei vielen.
Allerdings braucht Karpathos mit Sicherheit keine Bettenburgen, wie das Konstantinos, wie ich meine. Das zerstört das Inselbild und widerspricht dem bisherigen Tourismuskonzept der Insel. Wer Bettenburgen will, bucht Rhodos oder gleich Ägypten.
Bis zur Krise wurde eh mehr gebaut, als gebraucht wurd. Die Bautätigkeit hängt von der Subventionspolitik in Athen ab. Seit Ausbruch der Krise wurden meines Wissens alle Subventionsprogramme vorerst eingefroren und das ist auch gut so. Aufgrund mehr Betten kommt kaum ein Tourist mehr auf die Insel. Letztlich war der Auslöser der Krise diese Subventionspolitik. Da wurde Geld verbrannt ohne Mehrleistung und der Teufel schis... auf den grössten Haufen. Der Staat bezahlte bis zu 75% der gesamten Bauleistung, wenn man die 25% Eigenkapital nachweisen konnte. Je teurer das Projekt, um so einfacher war es, den gesamten Bau mit den geschenkten 75% oder weniger abzuwickeln. Das liefert natürlich auch die Vorlage für Korruption und Fakelakis. Die Schmierspur für Genehmigungen ist lang über Rhodos bis Athen. Da leben einige davon, die das so auch beibehalten wollen.
Die neugeschaffene Überkapazität an Betten hatte zur Folge, dass die "Alten" ihre Gäste an die "Neuen" verloren und so manche an den Existenzrand gerieten. Somit sind Steuereinnahmen jetzt weder von den einen noch von den anderen zu
bekommen.
Daneben wurden die Flüge von Olympic nach Karpathos auch fleissig subventioniert. Geholfen hat das letztlich nur den Hoteliers, die den Winter in Athen oder sonstwo verbringen, um am Ende der Saison billig von der Insel wegzukommen. Das hatte zur Folge, dass Schulen und Kindergärten geschlossen wurden, die Krankenversorgung auf das Bevölkerungsniveau im Winter ausgerichtet ist. Wer es sich leisten kann, verlässt die Insel.
Eine gesunde Entwicklung wäre, wenn der Hotelier aufgrund seiner Gewinnsituation entscheidet, neue Kapazitäten schaffen
zu können, dazu müssen die erstmal gut ausgelastet sein. Mega Projekte würden sich damit von selbst erledigen und Karpathos würde gesund wachsen. Griechenland ist wirklich ein Paradebeispiel für negative Auswüchse, wenn der Staat
zuviel in den Markt eingreift.
herzlichst
Kurt