Sirtos hat geschrieben:
Wie seht ihr das?
Und wie macht ihr das? Fragt ihr vor dem Fotografieren? Und wenn ja, sagt ihr auch, dass ihr das Foto evtl. im Internet veröffentlichen werdet?
Grüß dich, Sirtos!
Um deine Frage konkret zu beantworten - denn sie zielt ja u.a. zweifellos auf unseren aktuellen Urlaubsbericht - und das dort "veröffentlichte"
Material ab:
Ich fotografiere seit Jahren - unter anderem auch beruflich in Werbung und Marketing - und habe
bei öffentlichen Orten/Plätzen sogar immer schriftliche, kopierte kleine Einverständniserklärungen zur Nutzung und Veröffentlichung
der gemachten Bilder mit dabei gehabt.
Schickt man manchen (anfangs skeptischen) Leuten dann auch die Bilder von Ihnen im Nachhinein zu,
sind die allermeisten ohnehin begeistert.
Dennoch gilt es ein Nein nicht nur zu akzeptieren sondern vor allem auch zu respektieren.
Was ich tue.
Immer.
Auch wo und wie man Material veröffentlicht, ist durchaus ein Faktor.
Zudem sind sämtliche meiner im Forum veröffentlichten Bilder hier von mir fürs Web optimiert,
bedeutet de facto technisch wertlos für jegliche ernstzunehmende Printveröffentlichung
(Bei 700 Pixel maximaler Breite und 72 dpi Auflösung wünsche ich viel Spaß beim Abdrucken
).
Gut, Im Urlaub in einem andersprachigen Land frage ich "nur" vorher, das aber auch
auf griechisch oder eben Englisch um zweifelsfrei und eindeutig in meiner Anfrage zu sein.
Es gibt aber auch eine Menge Bilder, die ich gar nicht erst veröffentliche oder auch Gesicht und/oder Körper
abschneide (so z. Bsp. geschehen bei der alten Frau, die auf Saria die Ziegen gemolken hat).
Ich veröffentliche auch keine Bilder von anderen Reisenden, die wir getroffen haben, es sein denn, sie sind ausdrücklich damit einverstanden
so wie Catrin & Oliver, obwohl gerade dieses Bild fotografisch eines der schlechtesten ist aber eine SRK eignet sich halt eigentlich auch nicht
wirklich für "Selfies".
Ganz nebenbei drucken wir sogar einige (Portrait-)Bilder diverser Menschen, die wir abgelichtet haben auf Fotopapier und schicken sie per Post an sie
nach Karpathos, da diese keine E-Mail-Adresse haben.
Auch wenn es mir schwer fiel, habe ich bei jedem unserer Griechenland-Aufenthalte
auch situativ aufs Fotografieren einfach verzichtet (sei es weil es ausdrücklich verboten war wie in einem
Widerstandsmuseum in einem Kloster auf Kreta) oder weil die Privatspähre der Person eindeutig
Vorrang hatte. Auch habe ich von diesem Urlaub im Nachhinein Fotos gelöscht, weil ich sie nicht als
sonderlich vorteilhaft für die Person empfand auch wenn der fotografische Wert der Bildkomposition an sich toll war.
Wer sich halbwegs leidenschaftlich mit (Menschen-/Portrait-) Fotografie beschäftigt, ein wenig Empathie besitzt
und dessen IQ wahrnehmbar oberhalb Zimmertemeratur rangiert, findet -glaube ich- einen guten Weg
zwischen stimmungsvollem Bild und Privatsphäre/Persönlichkeitsrecht abzuwägen und ggf.
von einer Veröffentlichung abzusehen.
Nur zwei Personen auf Karpathos verneinten meine konkrete Frage, ob ich sie fotografieren dürfe
und dann ist das auch in Ordnung so.
Ich hoffe, meine Antwort beantwortet deine Frage!
Grüße von
Gerry