Viele von uns sind regelmäßig auf Karpathos und wissen doch nicht, wie diese Insel erschaffen wurde. Aufklärung darüber gibt uns der Schriftsteller Vasilis Gergatsoulis, der 1965 geboren und in Aperi aufgewachsen ist, in senem Roman "I Anará":
"Der Allmächtige arbeitete und erschuf alles. Er trug eine weiße Schürze, krempelte seine Ärmel hoch, um sich nicht zu beschmutzen, saß da und knetete geduldig die Schöpfung. Und den Teig befeuchtete er mit seinem eigenen Schweiß. Mit Geschick und Hingabe schuf er das Festland und das Meer. Und als er mit dieser anstrengenden Arbeit fertig war, begann er, die Dörfer über dem Festland auszustreuen.Wie er sie aber nun, auf seinem Himmelsthron sitzend, von weit oben hinunterwarf, kam ein kleines Dorf, Aperi, vom Kurs ab und fiel direkt in Richtung Meer. Wenn nichts passierte, würde es in die Südostägäis fallen und sofort in der salzigen Unendlichkeit untergehen. Ihr seht also, übertriebenes Selbstbewußtsein kann sogar einen Gott zu übereilten und schlampigen Handlungen verleiten. Aber weise und allmächtig wie er ist, konnte er das Unheil noch reparieren. Schnell nahm er noch etwas Teig, knetete eine Insel - er hatte nicht viel Zeit zur Verfügung, um sie gut zu formen, deshalb fiel sie länglich und gebirgig aus - und mit einer gewandten Bewegung setzte er sie auf dem Meer auf, genau unter das vom Himmel fallende Dorf. So landete Aperi ganz normal auf der neugeschaffenen Insel, die Karpathos genannt wurde - Frucht göttlicher Schöpfung [karpós = Frucht, theós = Gott]. Nachdem er das hingebracht hatte, streute er noch andere schöne Dörfer über die felsigen Hänge."
Übersetzung: Karpathiote
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