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 Betreff des Beitrags: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Mi 20. Jul 2016, 09:18 
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Es ist vollbracht! :D
Wir haben 14 Tage Karpathos hinter uns.
Unser erster Aufenthalt auf der schönen Insel
war erlebnisreich, abenteuerlich, faszinierend und wir haben wieder
sehr viele wunderbare Kontakte (Überwiegend Griechen
aber auch der ein oder anderer Reisende) zu tollen Leuten
hergestellt.

Um euch einen kurzen Überblick über unseren Aufenthalt
zu vermitteln, erstelle ich im Laufe der nächsten Zeit eine kurze "Inhaltsangabe"
jedes Tages mit einigen Angaben zu den besuchten Orten und Plätzen sowie
dem ein oder anderen Foto / Anekdote des jeweiligen Tages.

Wir sind roundabout 1300 km gefahren in den 14 Tagen und konnten uns
so einen wirklich guten ersten Eindruck von Karpathos verschaffen und eines ist klar:
Was für Kreta gilt, gilt auch für Karpathos: wir kommen sicher irgendwann wieder!
Nächstes Jahr ist Astypalea dran aber vielleicht schon 2018 wollen wir
entweder Kreta oder Karpathos erneut besuchen.

Daten und Fakten:
Reisezeitraum: 28. Juni bis 12. Juli 2016
Reise: selbst gebuchter Flug über Air Berlin inkl. Rail & Fly von Frankfurt/M nach München sowie beide Unterkünfte über AirBnB
Mietwagen: Suzuki Jimny für alle 14 Tage bei Billys Rent a car, Erhalt und Rückgabe am Flughafen.
Aufenthalt vom 28.Juni bis 3. Juli: Kalliopi Studios, Olymbos
Aufenthalt vom 3. Juli bis 12. Juli: Kathys Retreat Island (ehemalige Adia Studios), Adia

Petra und Gerry


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 Betreff des Beitrags: Tag 1 - Ankommen, erste Eindrücke
BeitragVerfasst: Mi 20. Jul 2016, 11:15 
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Orte: Flughafen Karpathos, Pigadia, Aperi, östliche Küstenstraße bis Spoa, Olymbos, Fisses, Diafani.

Bereits am Münchner Flughafen lernten wir Bruno & Giesela kennen, 2 Münchner und Griechenland-Liebhaber,
die auch das erste Mal Karpathos besuchten und in Finiki abstiegen.
Wir tauschten Nummern aus und unternahmen später noch etwas gemeinsam während unseres Urlaubes.
Start: 09:15 in München.
Wir landeten pünktlich nach 13 Uhr Ortszeit und hatten relativ rasch unser Gepäck.
Echt winziger Flughafen.
Das Tolle: Da unsere erste Unterkunft in Olymbos war, bekamen wir
umgehend einen ersten Eindruck, mussten wir doch vom äußersten Süden
in den hohen Norden der Inseln.
Wir entschieden uns für die östliche Route, um die drei Tankstellen,
die fortan zum wichtigen geographischen Fixpunkt werden sollten, in Augenschein zu nehmen.
Zudem war unsere zweite Unterkunft ja in Adia, womit später noch ausreichend Zeit blieb, den Westen
ausgiebig zu erkunden.

Die Fahrt vorbei an Afiarti, Lakki bis nach Pigadia war nett.
Uns fielen irgendwann rechts viele bunt bemalte Steine auf, die wir anfangs für Zelte hielten.
Wir kauften gleich Wasser und Obst und fuhren weiter durch Aperi an Mirtonas und Kyra Panagia
vorbei Richtung Spoa. Der Weg wurde hügeliger und die Ausblicke imposanter.
Das Anwachsen der Berge schon kurz nach Pigadia bis hin zu echten Gebirgsformationen
gefällt uns richtig gut.
Petra mag keine Serpentinen als Beifahrer, ich liebe sie als Fahrer- Kompromisse waren gefragt. :lol:
Die Küstenstrasse von Spoa nach Olymbos war schließlich der Hammer.
Toll zu fahren und Ausblicke wie sie schöner und grandioser nicht hätten sein können.
Wir fuhren diese Strasse noch einge Male und nicht ein einizges Mal wurde sie uns langweilig.
Gegen 16:00 h erreichten wir Olymbos und das erste Abenteuer begann.
Wir hatten zwar Kalliopis Telefonnummer doch das Finden der Unterkunft war nicht
einfach und stellte sich als schwieriger als gedacht dar.
Wir fuhren von vorne über den Hauptplatz, an dem sich beide Supermärkte
befinden hinein, nur um festzustellen, dass man mit dem Auto nicht weiterkam und sich zudem
unsere Unterkunft auf der rückwärtigen Seite (mit Blick auf das Meer und die Taverne Milos)
des Ortes befand. Kalliopi schickte uns einen kleinen Jungen (Vassilios), der mich vom Busplatz
sicher und zielstrebig durch den gesamten Ort zu den Studios brachte.
Unser gesamtes Gepäck sollte ich nun denselben Weg
die steilen Fussgässchen rauf zur Unterkunft schleppen?
Das konnte nicht wirklich stimmen, oder?
Kalliopi ging mit mir zum Auto, während Petra am Studio wartete und zeigte mir einen
Schleichweg, den die Einheimischen benutzen. Hätten wir einen Nissan Micra oder
Peugeot 306 ohne Allrad gehabt, hätten wir wenig Chancen gehabt, diese Straße
erfolgreich zu befahren.
Siehe Karte (Bildmaterial: Google Earth)
Dies wurde unsere Heimweg für die nächsten Tage - immer ein kleines Abenteuer.
Kalliopi betreibt eine kleine Bäckerei und ist einen total gastfreundliche, herzensgute
und wahnsinnig liebe Griechin. Die Unterkunft ist klein, die Dusche hat keine Umrandung
und das Wasser läuft neben dem Klo einfach ab - dieser Standard wäre herkömmlichen
Touristen sicherlich zu wenig. Wir haben uns wohlgefühlt und das Erlebnis in Olymbos
zu wohnen und den Ort nicht nur zu den Busentladungszeiten zwischen 11 und 14 Uhr
zu erleben war wirklich nicht zu toppen.
Die Verständigung funktionierte mit unserem Basis-Griechisch und dem handelsüblichen
Englisch wunderbar und trotz einiger kleinerer Pannen war die Unterkunft samt Gastgeberfamilie
einfach traumhaft.
Ich entschied mich meinen Koffer im Auto zu lassen und nur Petras Gepäck die steilen Gassen
zum Studio raufzurollen/raufzutragen, denn auch die verkürzte Strecke hatte es höhenmetertechnisch
und Bodenbelagmäßig noch in sich. Wir fuhren schließlich noch kurz ans Meer direkt unterhalb Olymbos
und beschlossen unser Abendessen in Diafani einzunehmen.
Auch Diafani gefiel uns gut und wir haben am ersten Abend auch gleich das schlechteste Essen
des gesamten Urlaubes zu uns genommen, obwohl wir uns am RF orientiert hatten.
Die Taverne "Anixis" ist nett abseits gelegen, die Wirtin ist freundlich und läßt noch in die Töpfe gucken
aber die Qualität des Essens war definitiv mangelhaft oder schlechter.
Außer der Fava hat uns nichts geschmeckt, selbst die Loukoumades waren fettgetrieft und alles andere
als lecker.
Immerhin haben wir Sabine und Ralf aus Karlsruhe beim Essen im "Anixis" kennengelernt.
Abgehakt - Tag 1 war nur ein lauer Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte :D

Die weiteren Tage folgen, wenn wir Zeit haben.

Petra & Gerry


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Zuletzt geändert von Lovemate am So 24. Jul 2016, 20:32, insgesamt 3-mal geändert.
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 Betreff des Beitrags: Re: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Mi 20. Jul 2016, 11:39 
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Toll! Danke, so können wir noch einmal mit deinen Beschreibungen miterleben, was man als Neuling sieht und entdeckt.
Unser erstes Mal Karpathos war 1999 und so genial, dass wir seither schon viele Male Wiederholungstäter sind.
Das ein oder andere hat sich seither geändert, manches gut, manches weniger gut. Schön ist es aber jedes Mal.
Der Erholungseffekt setzt mittlerweile direkt ein, wenn man aus dem Flugzeug auf Karpathos aussteigt und einen der warme, heftige Wind empfängt. Wir lieben es!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Mi 20. Jul 2016, 22:40 
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Kalispera, Ihr 2 - wir freuen uns über Euern Bericht. Schön, dass wir uns kennengelernt haben. Liebe Grüße von Catrin und Oliver


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 Betreff des Beitrags: Re: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 10:28 
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Apela hat geschrieben:
Schön, dass wir uns kennengelernt haben. Liebe Grüße von Catrin und Oliver


Das können wir nur zurückgeben, schade, dass wir uns nicht nochmal begegnet sind aber
die schöne Zeit verging halt auch wie im Flug. :roll:
Ihr kommt am Tag 5 unseres kleinen Reisetagebuches selbstverständlich auch vor. :lol:

Ganz liebe Grüße auch von uns an euch!

Petra & Gerry

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Zuletzt geändert von Lovemate am Fr 22. Jul 2016, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Tag 2 - Erste Erkundungen
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 12:45 
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Tag 2 - Erste Erkundungen

Orte: Agios Minas, Spoa, Apella, Olymbos

Wie immer im Urlaub sind wir ganz heiß darauf, rauszukommen.
Mit allen Sinnen aufzunehmen.
Riechen, Fühlen, Hören und Sehen.
Unsere winzige Unterkunft tut daran keinen Abbruch und
als wir gerade die obere der beiden Türen öffnen, steht Kalliopi
bereits davor. Honig aus der Produktion von Nachbarn,
frischgebackenes Brot, Galaktoboureko (Blätterteig mit Gries und Honig) aus eigener Herstellung,
würziger Hartkäse von Kassos (Hammer!!), Butter und diverses Gebäck, Obst sowie griechischer Kaffee samt
kleiner Aufbrühkanne bringt sie uns mit einem herzlichen Lächeln.
Wir beschließen es zu probieren und nach einem 7-Minuten-Video auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=PV5BY9Cldzs
wissen wir Bescheid wie's geht.
Es gelingt zwar technisch hervorragend, jedoch ist der fahle, ascheähnliche, "alte"
Abgang einfach nichts für unsere Gaumen und wir bevorzugen von nun an wieder die gute alte
mitteleuropäische (Kaffee-)Variante. So sehr wir die handfeste, einfache griechische Küche auch schätzen.
Der griechische Kaffee ist einfach nicht unser Ding. :-|

Petra lechzt nach Strand, ich nach Erkundungen mit Karte und Kompass.
Wir verbinden beide Wünsche und los geht's.
Wir fangen mit einem lockeren Tagesplänchen an und fahren südlich, um uns die
östlichen Strände einmal näher anzuschauen. Zwischen Schafen und Ziegen finden
wir den Weg nach Agios Minas, der sich in Form einer Schotterpiste irgendwann
rechts von der Hauptstraße abzweigend auftut.
Einige Kilometer Serpentinen später sind wir da.
Das Schöne: Außer uns ist sonst keiner da!
Ein Strand ganz für uns alleine. :sensat:
Wir legen uns unter ein Kiefernbäumchen, beschweren lediglich
die Badetücher mit Steinen, weil der Wind aufgefrischt hat.
Wir bleiben ein paar Stunden bis aufkommender Appetit uns weiter Richtung Spoa
treibt.
Erst als wir mittags gehen, kommen noch zwei weitere Badegäste an den tollen Agios-Minas-Strand.
Wir kehren in der Taverne "I Folia " in Spoa ein.
Solides, gut gemachtes Essen (Tsatsiki, Fava, Choriatiki Salata), wir sind happy.
Nachdem Petra gelesen hat, dass Apella einer der schönsten
Strände der Insel sein soll, ist unser Ziel für den Nachmittag klar.
Der Apella-Strand ist schön gelegen und auch nicht übervoll, dennoch
gefallen uns die eher entlegenen und einsameren Badebuchten irgendwie besser.
Jeder wie er es mag.
Der malerische Rückweg stimmte uns schon leicht melancholisch und die
langsam westwärts ziehende Sonne tauchte die auch so schon beeindruckende Landschaft in ein wundervolles, fast surreales Licht.
Olymbos in der Spätnachmittagssonne ist traumhaft und wir empfinden die vielen, wuseligen, kleinen, bunten Würfelhäuschen am Hang
bereits jetzt als so etwas wie unsere "Urlaubsheimat".
Am Abend speisen wir in der Taverne "Milos", keine 500 Meter von unserem Balkon entfernt und werden
nicht enttäuscht.
Der Saganaki war Klasse, die gefüllten Pfefferschoten köstlich, die frittierten Auberginen/Tomaten-Bällchen super
und auch das Moussaka konnte uns vollends überzeigen. Preis-Leistungs-Verhältnis: Daumen hoch.
Da unser (sehr alter) Zimmer-Schlüssel beim Abschließen im Zylinder abgebrochen und steckengeblieben war, konnte wir während des Essens
beobachten wie Kalliopis Sohn mit Taschenlampe und Werkzeug die Reparatur vornahm.
Die Tür stand offen, als wir heimkamen und nichts fehlte. :D

Der wundervolle Sonnenuntergang in Olymbos ist ein Traum.
Da im (fotografischen) Blickfeld ein Stromkabel meine Ansprüche an ein gelungenes Foto stört, beschließe ich irgendwann
in den nächsten Abenden den Sonnenuntergang von einer verfallenen Mühle auf einer Anhöhe aus abzulichten -
ohne störendes Kabel - was mir dann tatsächlich auch noch gelingen sollte.

Toller, zweiter Tag!

Fotos: Der Agios Minas Strand einmal von unten und von oben.
Eine geschickte Ziege, die obwohl ein Wasserkanister vorhanden war, lieber frisches Wasser bevorzugte.
Imposanter Schrott -leider fanden wir solche Motive öfters.
Abendstimmung in Olymbos.

Petra & Gerry


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 Betreff des Beitrags: Tag 3 - Früher Höhepunkt
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 18:40 
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Tag 3 - Früher Höhepunkt

Orte: Diafani, Saria (Ta Palatia Beach mit Agia Sofia, Argos sowie Agios Zacharias, Alimounta Beach), Olymbos

Bereits der dritte Tag unseres Karpathos-Aufenthaltes war dermaßen
vollgepackt mit unglaublichen Erfahrungen und Eindrücken, dass er zu
einem der schönsten der gesamten Reise wurde.
Das hatte mit mehreren Faktoren zu tun.
Doch der Reihe nach.
Wie erwähnt hatten wir am ersten Abend, beim schlechtesten Essen
in Diafani, Sabine und Ralf aus Karlsruhe kennengelernt, die auch in Diafani
residierten.
Sie hatten uns von Nikos und seinem Boot erzählt und sich schon für den Donnerstag
den 30. Juni 2 Plätze fest gesichert. Ich rief also am frühen Mittwochabend bei Nikos an und er rief spät zurück.
Wir sagten zu und er teilte uns mit, dass wir um 10 Uhr von Hafen Diafani aus mit Ziel Saria ablegen würden.
Für 25 Euro pro Person inklusive BBQ oder Mittagsmahlzeit! ;)
Franz hatte uns ja im Forum hier bereits den Tipp gegeben und auch im RF wird Nikos, sein Boot und seine Geschichte
ja ausführlich gewürdigt. Super Empfehlung, die wir nicht bereuten.
Nikos ist einer der besonderen Einheimischen, die wir treffen durften und das Schönste war die Tatsache,
dass wir nur zu sechst auf Nikos' Boot waren.
Da waren Sabine und Ralf, zudem ein italienisches Paar, das wirklich kein einziges(!!!) Wort Griechisch oder Englisch sprechen konnte
(oder wollte - leider kein Einzelfall, dazu an späteren Tagen mehr) und wir beide.
Wir kamen um ca. 9:45 Uhr in Diafani an, buchten uns in Nikos' Büro auf sein Boot ein und beschlossen, uns noch ein Frühstück zu genehmigen,
da Seeluft ja bekanntlich hungrig macht.
Im "Para thin Alos" direkt an der Uferpromenade aßen wir Joghurt mit Früchten und getoastetes Sandwich.
Nikos sah, dass wir uns aufgrund der fortschreitenden Zeit beeilten, das Frühstück hinunterzuschlingen und beruhigte uns mit einem "siga, siga".
Auch wenn wir 10 Minuten später ablegen würden - unser Ziel wäre trotzdem noch da, denn es könne ja schließlich nicht weglaufen, erklärte er uns mit einem Grinsen.
Südländische Mentalität eben. :beipflicht:
Leicht verspätet machten wir uns auf den Weg nach Saria.
Die Bootsfahrt alleine war schon ein Erlebnis.
Karpathos vom Meer her zu betrachten, sich neben den steilen, schroffen, wilden, hoch aufragenden Klippen
winzig und unbedeutend zu fühlen, während man das tiefblaue Meer um sich hat und der Blick am weitläufigen Horizont vergeblich nach Halt sucht,
war einmalig und wunderschön.
Zuerst fuhren wir in eine Höhle (mit dem Boot!) und erreichten wenig später die schmalste Stelle zwischen Karpathos und Saria.
Nikos nahm sich Zeit und erklärte ausführlich die Geschichte Sarias, Stenos' und Karpathos'.
Schließlich erreichten wir unser erstes Ziel: den Strand von Palatia.
Nikos teilte uns mit, dass gegen 14 Uhr gegessen werde und man bis dahin Zeit hätte, das zu tun wonach einem wäre.
Die Piratenbehausungen nördlich der Bucht erkunden, durch eine Schlucht in westlicher Richtung zum verlassenen Ort Argos aufsteigen und von dort
zur Kapelle des heiligen Zacharias hinüber wandern oder den Schafhirten beim Scheren der Schafe, beim Melken der Ziegen sowie
die unten gelegene Kapelle der heiligen Sofia besuchen.
Petra und ich entschieden uns für den Besuch der Kapelle auf dem Felsen. 200 Höhenmeter durch eine Schlucht und ein verlassenes Dorf
mit Blick über die Bucht klang verlockend und wir wurden nicht enttäuscht.
Die Italiener gingen ebenfalls hoch und Sabine und Ralf blieben am Strand.
Aufgrund von vielen Fotos und dem genaueren Hinsehen in Argos überboten wir die angesetzte Zeit
wahrnehmbar, füllten unsere Trinkflaschen in der Regenwasserzisterne der Kapelle auf, genossen die Aussicht
und stiegen wieder in die Bucht hinab.
Gerade rechtzeitig, denn man hatte uns Salat und Bifteki übriggelassen und auch das Alfa aus der Büchse
zischte erfrischend die Kehle hinunter.
Nikos fragte in die Runde, wer gerne in eine Höhle schwimmen und bis zum Grund sehen wolle.
Keiner außer Petra und mir wollte und so sprangen wir zu dritt vom Boot direkt ins Wasser.
Wir schwammen entlang der Felsen und schließlich führte Nikos uns beide in einen Höhlengang.
Dort zwängten wir uns über spitze Steine, durch Steinspalten und knöchelhohes Wasser hindurch
in den Innenraum, von welchem wir wieder nach draußen schwammen.
Leider habe ich keine Unterwasserausrüstung für mein Fotoequipment denn diese unfassbaren Bilder
sehe ich jetzt noch vor mir und sie wären das ein oder andere Foto wert gewesen.
Klarer Blick zum tiefsamtblauen Grund in ruhigem, fast andächtig stillem Wasser.
Unvergesslich für uns beide.

Anschließend fuhren wir weiter Richtung Alimounta Beach wo wir
nochmals schnorchelten und ein wenig umhergingen.
Schließlich noch eine kleine Nikos-Anekdote zum Abschluss:

Alle waren ausgestiegen und zum Strand gegangen, ich schnorchelte um das Boot herum.
Ich bemerkte, dass Nikos Flossen anzog, mit Taucherbrille und Harpune und samt Poloshirt langsam
an der Leiter ins Wasser kletterte. Er sagte, dass er fischen ginge.
Er würde das lieben, käme aber so selten dazu.
Keine Viertelstunde später tauchte er wieder auf und kletterte wieder an Board.
Neugierig geworden folgte ich ihm und sah im schließlich dabei zu, wie er zwei mittelgroße Fische
in einem Eimer im Heck des Bootes ausnahm und säuberte.
Nach der Rückkehr nach Diafani empfahl er uns doch am Abend in der Taverne Ble Kipos, also
blauer Garten in Olymbos zu essen. Ein Verwandter von ihm mit Namen Nikos (welch Überraschung) würde sie betreiben.
Das taten wir dann auch.
Nach einer Dusche liefen wir dort ein und mitten während unseres sehr leckeren Mals
(Stifado, Makarounes mit Zimt und Rosinen, Dolmadakia, frittierte Auberginen, Fava, Salat und die obligatorische Karpousi als Final -
alles lecker) erschien Kapitän Nikos mit den von ihm frisch gefangenen Fischen und gab diese in die Küche.
Wir blieben lange (Rakki in kleinen Fläschchen wurde zum Wasser gereicht und aufs Haus nachgefüllt), schauten
mit den Familien der beiden Nikos' alte Filmaufnahmen über Karpathos aus den 70er und 80er Jahren - per Beamer an die Wand geworfen.
Auch die Festlandgriechin Efthimia, die von Juni bis Oktober in Olymbos arbeitet war sehr freundlich und hat Eindruck hinterlassen.
Wir trafen sie noch mehrmals während unseres Aufenthaltes in Olymbos wieder.
Schließlich gab uns Kapitän Nikos obendrein auch noch einen seiner Fische ab.
Frisch auf dem Teller nur mit lemoni, alati und piperi zum Selberwürzen - köstlich!

Ein Weltklassetag mit passendem Ende.

Selbst der kurvenreiche, schlangenlinienförmige Heimweg, der aufgrund des erhöhten Wein- und Rakkikonsums
in Olymbos' Gässchen irgendwie mühsamer und langwieriger war als sonst, konnte daran nichts ändern. :lol:

Petra & Gerry

Fotos:
O Captain, my Captain - Nikos in Aktion beim Ablegen
Die Milch macht's - Wir durften die frische, warme Milch sogar probieren
Eindrucksvolle Formation, die Schlucht Richtung Argos
Prima Aussichten - Der Blick auf die Palatia Bucht von Agios Zacharias aus gesehen
Ein Tag am Meer - Nutze Herr Fox etwa diese Bank in Diafani als Inspirationsquelle für seinen Song?


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 Betreff des Beitrags: Re: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 19:09 
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Fotonachschlag von Tag 3!

Da an diesem Tag soviel drin und dran war, nochmal 5
weitere Bilder vom Donnerstag, den 30. Juni 2016:

Fotos:
Diafani im Kielwasser - Auf nach Saria
Das Ziel liegt...oben. Die Kapelle Agios Zacharias von unten gesehen
Klar wie...Alimounta. Hier behält man beim Schnorcheln den totalen Durchblick
Olymbos mit Wolke - "Heimkommen" auf die leichte Art
Frischer geht kaum - einer von Nikos' Fischen, echt lecker!

Petra & Gerry


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Dateikommentar: Diafani im Kielwasser - Auf nach Saria
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Dateikommentar: Das Ziel liegt...oben. Die Kapelle Agios Zacharias von unten gesehen
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Dateikommentar: Klar wie...Alimounta. Hier behält man beim Schnorcheln den totalen Durchblick
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Dateikommentar: Olymbos mit Wolke - "Heimkommen" auf die leichte Art
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Dateikommentar: Frischer geht kaum - einer von Nikos' Fischen, echt lecker!
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 Betreff des Beitrags: Re: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 19:38 
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Mal zwischendurch ein Danke schön und Lob an den Berichterstatter ... ich fühle mich grad mittendrin, auch wenn mein letzter Karpathos-Urlaub schon wieder zwei Jahre her ist .... :klatsch:

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Grüßle - Sylvia

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"Nur törichte Menschen suchen im Urlaub das große Erlebnis; ein geglückter Urlaub besteht aus lauter netten Kleinigkeiten!"
(J. Ward)


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 Betreff des Beitrags: Re: Karpathos zum Ersten...
BeitragVerfasst: Do 21. Jul 2016, 21:00 
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Registriert: Mo 20. Jun 2016, 14:07
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Aegina hat geschrieben:
Mal zwischendurch ein Danke schön und Lob an den Berichterstatter :klatsch:


Efcharisto poli, Sylvia!

Aber bitte "die Berichterstatter"...
Ohne Petra wären die Erinnerungen nahezu wertlos
und zudem gehen wir die Tage gemeinsam nochmals durch,
auch wenn ich sie dann letztlich eintippe. ;)

Petra & Gerry

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