Kassos – Ein Tagesausflug
Es war endlich an der Zeit, sich einmal Kassos anzusehen. Am Mittwoch den 06.06.18 machten wir uns früh von Lefkos auf, um nach Pigadia zu fahren. Wir parkten zentral auf dem großen Parkplatz am Taxistand/Großer Supermarkt. Wenn man den Parkplatz nach links verlässt und die Straße etwas hoch geht, Richtung kleinen Supermarkt, liegt auf der linken Seite der Fähr-Ticket-Shop. Dieser öffnet um 08.00 Uhr, also genügend Zeit bis zur Abfahrt nach Kassos. Die Hin-und Rückfahrttickets mit der Kassos Princess kosten 20,00 Euro pro Person (einfache Fahrt 10,00 Euro). Die Kassos Princess (Bild 1) ist eine moderne Jacht für 136 Personen mit zwei Decks (weitere Informationen unter
http://www.manousos-kassos.gr). Auf dem Rückweg kauften wir dann beim Bäcker, der auf dem Weg Richtung Hafen liegt, etwas Reiseproviant.
Da wir noch genügend Zeit hatten, kehrten wir im Cafe To Limani neben der Hafenmeisterei ein. Hier hat man einen schönen Überblick über den Hafen und kann auf der leicht erhöhten Terrasse (überdacht) in Ruhe die Zeit verbringen, bis die Fähre kommt. Wir fanden die Preise dort sehr günstig und zum griechischen Kaffee gab es noch einen Sesamkringel. Kurz vor Abfahrt kam eine Dame vorbei und verkaufte Tickets für die Überfahrt. Die Kassos Princess legte um 08.50 Uhr an. Abfahrt war um 09.05 Uhr. Auch an der Jacht lösten noch einige Griechen ihre Tickets für die Überfahrt.
Endlich ging es los. Sowohl auf Deck als auch im Inneren konnte man sehr gut sitzen. Wirklich eine sehr schöne Jacht. Die Jacht fuhr aus dem Hafen, um die Landzunge Richtung Amoopi, Flughafen, Diakoftis Strand (Bild 2) um dann Kurs Richtung Kassos zu nehmen. Während der Überfahrt hatte man eine sehr schöne Aussicht und konnte die bekannten Orte von Karpathos, von einer anderen Seite sehen und kennenlernen. Die Fähre fuhr zwischen Kassos und der kleinen Insel Vrachonisidia an der Küste entlang nach Fri.
Kassos kann man mit Karpathos nicht vergleichen, hier ist alles karg und felsig (Bild 3). Vegetation gibt es hier nur im Sparpaket. Hier und da etwas Grün, nur wenig Sträucher und kaum Bäume. Die Anfahrt zum Hafen und der Rundblick auf Fri entschädigen einen aber sofort (Bild 4). Pünktlich um 10.30 Uhr legten wir an. Mittlehrweile war es schon sehr heiß geworden.
Unsere Pläne waren von Fri nach Ag. Marina, weiter nach Arvanitorchori und zurück über Emborio nach Fri zu gehen.
Vom Hafen durch den Ortskern gingen wir Richtung Flughafen, um dann leicht ansteigend die Straße Richtung Ag. Marina (Bild 5) zu folgen. Von der Straße hat man einen guten Blick auf den Flughafen (klein aber fein). Weiter ging es durch die karge Landschaft bis wir an einem Basketballbetonplatz vorbeikamen, auf dem 3 Trimm-Dich-Geräte standen (Bild 6). Machte alles einen ziemlich merkwürdigen Eindruck. Kurz dahinter ein runtergekommener Fußballplatz (Bild 7), sogar mit einer Tribüne (alles im Rohbau). Der Neubau sollte 1.114.732,00 Euro kosten. Ohne Worte!
Im Dorfeingang von Ag. Marina befindet sich auf der linken Seite ein Bäcker (offen) und ein Stück weiter auf der rechten Seite ein gut sortierter Minimarkt. Gegenüber befindet sich ein kleiner Dorfplatz mit Bäumen. Weiter auf der Hauptstraße befinden sich zwei Tavernen (beide geschlossen). Gegenüber einer Kirche (leider auch geschlossen) befindet sich die Taverne To Steki, die geöffnet hatte. Dort kehren wir ein, um etwas Kühles zu trinken. Die Bedienung konnte kein Englisch (später stellten wir fest, dass eher weniger Englisch hier gesprochen wird). Während unserer Pause kam dann noch der „Fahrende Bäcker“ vorbei, bei dem wir eine Kleinigkeit einkauften. Gegen Mittag entschieden wir uns, nicht weiter zu gehen. Die Sonne brannte ohne Gnade und Schatten war auf dem weiteren Weg nach Arvanitorchori nicht in Sicht. So machten wir uns wieder auf den Rückweg, kehrten noch im Minimarket ein, kauften Eis und gingen gemütlich wieder zurück nach Fri.
Auf dem Rückweg entdeckten wir noch ein Haus (wie in den amerikanischen Wohnwagenparks, die man mit einem Tieflader von A nach B bringen kann), das eigentlich nicht so richtig ins Bild passte (Bild 8). Kurz vor Fri (Bild 9) kommt man auf der rechten Seite an einer Marmorsäule vorbei. Wahrscheinlich eine Ausgrabungsstätte. Leider konnten wir nichts Näheres in Erfahrung bringen. Über den Dorfplatz mit Rathausgebäude gingen wir Richtung Hafen.
Unser Ziel war die Taverne von Sofia am alten Hafen (laut Reiseführer von MMV – Taverna I orea Bouka). Hier gibt es einen Balkon mit überdachten Tischen (Bild 10). Von dort hat man einen herrlichen Blick auf den Hafen und die Umgebung. Wir bestellten einen griechischen Salat, Dolmadakia (warm mit Fleischfüllung), Tzatziki und selbstgemachte Pommes (normalerweise essen wir die nicht in Griechenland). Alles kam in extra großen Portionen (kein Vergleich zu Karpathos). In aller Ruhe aßen wir unser Essen und hatten das Glück, dass um 13.00 Uhr die Fähre Prevelis (Bild 11) anlegte. Das ganze Manöver in der kleinen Hafenanlage war schon sehenswert.
Um 14.30 Uhr wollten wir noch etwas Fri erkunden und danach in das Cafe Santana gehen. Alle Geschäfte hatten natürlich zu dieser Uhrzeit zu. Auch alle Tavernen (bis auf „The Mill“) und Cafes hatten zu. Mit der Kassos Princess kamen einige Tagestouristen. Andere Touristen waren eher weniger da. Uns überraschte es aber trotzdem, da die Touristen bekanntlich gerne shoppen, essen und trinken. Hier hatte man fast keine Möglichkeit. So schlenderten wir durch die Gassen auf der Suche nach schönen Fotomotiven. Auffällig war, dass es recht sauber war und überall die bemalten Mülltonnen herumstanden. Wie sich später herausstelle gibt es wohl ein funktionierendes Konzept bezüglich des Mülls. Um 15.30 Uhr kehrten wir am Ortsausgang Richtung Emborio im Cafe Blue Mare ein (gegenüber war ein Strand mit ein paar Bäumen). Hier verbrachten wir den Rest des Mittags bis zur Abfahrt um 18.00 Uhr (Bild 12). Nach einer ruhigen Überfahrt legten wir in Pigadia um 19.25 Uhr wieder an.
Fazit: Trotz ein paar Überraschungen und Unwägbarkeiten war es ein gelungener Tagesausflug, auch wenn wir nicht alle unsere Ziele erreicht hatten. Wir werden auf jeden Fall wieder nach Kassos fahren, dann aber im Frühjahr wenn alles grün ist. Dann werden wir ein oder zwei Nächste übernachten. Unter dem Strich, auf es jeden Fall eine Reise wert, ob als Tagesausflug oder für ein paar Tage.