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Protest gegen geplanten Offshore-Windpark
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Autor:  Karpathiote [ Di 4. Jan 2011, 10:44 ]
Betreff des Beitrags:  Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

Der Verwaltungschef der Eparchie Karpathos-Kasos Michalis Erotokritos hat in einem Brief an das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel gegen die geplante Einrichtung eines Offshore-Windparks vor der Küste Arkassas protestiert. Im Juli 2010 hatte das Ministerium der Öffentlichkeit eine vorläufige Festlegung von 12 Offshore-Windparks in Griechenland vorgestellt, darunter auch das Küstengebiet im Südwesten von Karpathos in der Gegend von Arkassa. Das Projekt soll im Zeitraum von 2012 - 2017 durchgeführt werden. Michalis Erotokritos befürchtet negative Auswirkungen des Windparks auf den Tourismus und Einschränkungen für den Fischereibetrieb.

Autor:  Frank [ Di 4. Jan 2011, 20:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

Ehrlich gesagt, finde ich das Vorhaben sehr gut! :dafuer.gif:

Eine sogenannte "Verschandelung" der Landschaft befürchte ich dabei nicht, wenn ... ja, wenn die gültigen Regularien und Auflagen der EU-Umweltbehörden etc. eingehalten werden, und das sei mal vorrausgesetzt.

Offshore-Windparks werden ja schließlich nicht direkt am Strand installiert sondern in der Regel ein Stück weit vor der Küste, oftmals ausserhalb der 12 Meilen-Zone. Das heißt, keine Lärmbelästigung etc.
Und mal ganz ehrlich: lieber ein paar Dutzend weiße Windräder am Horrizont als auch nur ein stinkendes Kohlekraftwerk oder gar AKW zuviel!!!

Ausserdem: Grundsätzlich ist Griechenland beim Thema "Erneuerbare Energien" im Vergleich mit seinen EU-Partnern sowieso eher im Hintertreffen, sprich, wird die Windkraft in einem der windreichsten Gebiete Europas viel zu wenig genutzt!

Noch eine Ergänzung: vor der "Haustür" Athens, der Bucht von Marathon, soll ein riesiger Ofshore-Windpark mit ca. 90 Anlagen (ungefähr 2Km vor der Küste) entstehen, was ebenfalls für große Aufregung und Proteste sorgt.

Ich denke, auch die Griechen müssen da umdenken, wenn der EU-weit geplante Anteil Erneuerbarer Energien von 20% bis zum Jahr 2020 erreicht werden soll!

Ich fahre auch weiter nach Arkassa, auch wenn dort noch so viele Räder aufgestellt werden. :see_you:

LG,
Frank

Autor:  Zenky [ Di 4. Jan 2011, 20:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

Das mit der 12 Meilen-Zone habe ich auch schon gehört. Ist aber auch, so glaube ich, abhängig von der Meerestiefe. Je tiefer so aufwendiger die Installation. Ich bin jetzt nicht so genau informiert wie die Meerestiefe draussen vor Arkassa ist, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Windräder dicht am Strand aufgestellt werden. Die Befürchtung, dass man dann demnächst beim Schnorcheln mit dem Kopf gegen ein Windrad stösst, ist wohl gering ;)
Ich bin auch eher für die Nutzung dieser Energiequellen als die von Frank schon geschilderten schmutzigen Alternativen.

Und mir ist es auch lieber, wenn ich einen Sonnenuntergang mit Windrad draussen im Meer aufnehmen kann, als eine Ölplattform von BP.

Windräder würden mich auch weiterhin nicht davon abhalten nach Arkassa zu fahren.

LG

Dirk

Autor:  FranzP. [ Di 4. Jan 2011, 21:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

Sofern die Road Map Edition-Karte die Meerestiefen einigermaßen richtig darstellt, sind südlich von Arkassa bis westlich von Agh. Theodoros die Meerestiefen gering, ich könnte mir gut vorstellen, dass dort dieser Offshore-Windpark geplant ist. Dort wäre er aus meiner Sicht auch nicht oder kaum störend für die bevorzugten Badebuchten in Arkassa.

Grundsätzlich bin ich auch für solche alternativen Formen der Energiegewinnung, allerdings mit gewissen Einschränkungen. Windkraftwerke sind einigermaßen wartungsintensiv, und wie genau das in Griechenland genommen wird, kann man gut an den Windrädern oberhalb von Arkassa beobachten. Ich habe es noch nicht erlebt, dass dort alle funktioniert haben. Damit ist natürlich der Nutzen von so etwas stark eingeschränkt.

Ich wäre für etwas ganz Anderes: wenn ich mir ansehe, wie unser hiesiges EVU hier Solarkraftwerke baut, steigen in mir Zweifel hoch, ob das wirklich im wirtschaftlichen Interesse unseres Landes liegt. Würden die dieselben Anlagen in Karpathos betrieben, wäre das um Vieles sinnvoller, und diese Investitionen würden sich deutlich besser rechnen als hier in unseren winterlichen Nebelgebieten. Wesentlich mehr Sonnentage, Energiegewinnung insbesondere dann, wenn dort überall die Kimaanlagen auf Hochtouren laufen, ein vorhandenes Dieselkraftwerk, das bestens dafür geeignet ist, für die Lastverteilung über den Tag zu sorgen, das wären ideale Voraussetzungen.

Das wäre auch für den Klimaschutz besser, Kohlendioxidemissionen kennen bekanntlich keine Staatsgrenzen. Statt dessen pappt man hier diese Anlagen an die Autobahn, damit jeder sieht, wie großartig umweltfreundlich da zeitweise Hundertstelpromille unseres Energiebedarfs ziemlich unwirtschaftlich erzeugt werden, unfreiwillig gesponsert durch die Konsumenten über Preisaufschläge für Ökoenergie.

Leider ist Europa noch nicht so weit, wirklich europäisch zu denken, und derweilen wird auf den Insel der Ägäis hochwertiger Diesel in teuren Kraftwerken verbrannt, statt das alles europaweit zu koordinieren. Schade.

Autor:  Frank [ Di 4. Jan 2011, 23:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

@Franz
was die Nutzung der Sonnenenergie betrifft, gebe ich Dir durchaus recht, denn sie wäre in Griechenland natürlich entsprechend effektiver als in unseren Breitengraden.
Aber mit einem nicht unwichtigen Nachteil:
Die Kosten für die Stromherstellung mittels Solar/Fotovoltaik sind entschieden höher als die für z.B. Windkraft und so wird nach heutigem Stand der Technik Solarstrom auch in absehbarer Zukunft die teuerste Art der Energiegewinnung unter den erneuerbaren Energien sein (man rechnet ca. mit mind. den 10-fachen Kosten im Vergleich zur Windenergie).
Dies resultiert u.a. aus den immens hohen Produktionskosten wegen des hohen Energieverbrauches bei der Herstellung von Silicium etc.

Ein Nachteil der Offshore-Windanlagen, allerdings noch nicht wirklich wissenschaftlich belegt, ist der Einfluss auf die Meeresbewohner, die Fischfauna.

Aber da gibt es ja auch noch die Geothermie, Wellen- und Gezeitenkraftwerke, die Biomasse usw.
Ich denke, alles ist aber in jedem Fall besser als das, was unsere Politiker gerade beschlossen haben, nämlich die Verlängerung der Laufzeit der AKWs. Ist aber nur meine Meinung ;)
LG,
Frank

Autor:  FranzP. [ Mi 5. Jan 2011, 10:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

Servus Frank,

ich gebe Dir ja in allen Punkten Recht - umso sinnloser ist es, diese Solarkraftwerke hier bei uns zu bauen. Und was die Fischfauna anlangt: so viel wie bisher schon durch Überfischung und Dynamitfischen angerichtet wurde, kann kein Windpark anstellen ...

Gruß Franz

Autor:  Martin [ Mi 5. Jan 2011, 15:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Protest gegen geplanten Offshore-Windpark

Frank hat geschrieben:
Ich denke, alles ist aber in jedem Fall besser als das, was unsere Politiker gerade beschlossen haben, nämlich die Verlängerung der Laufzeit der AKWs. Ist aber nur meine Meinung ;)


Frank, da gibt es keine zwei Meinungen! :)
Abschalten! Jetzt!

Viele Grüße
Martin

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