Ja, leider lässt sich die Zeit nicht zurückdrehen ... nun, ich bin gespannt, was mich erwartet, ich kenne ja die Insel noch gar nicht. Von Hotelanlagen halte ich mich jedenfalls fern, hoffe, mein Quartier wird nicht zu betriebsam sein ... schaun mer mal.

In dem Zusammenhang fällt mir immer unsere gute alte Herberge in Österreich ein, als wir 1970 das erste Mal zu Wintersport fuhren. Kleine Pension, einfach Zimmer, Etagen-Duschen und -Toiletten, Mutter kochte persönlich, Vater war im Stall und in der Kellerbar tätig. Ich habe, etwas später dann, mit den beiden Haflingern erste Reitausflüge unternommen ... die Kinder des Hauses damals nur wenig älter als ich, alles sehr familiär.
43 Jahre später: Die Enkel sind mittlerweile am Zug und die Kinder von damals sozusagen die Senioren. Das Haus hat mehrere An- und Umbauten erfahren und ist mittlerweile ein Vier-Sterne-Hotel mit Wellnessbereich, Kinokeller, eigener Reitbahn, Shuttlebus zum Skischaukel (früher gabs nur einen "Babylift" im Tal). Und und und. Immer besser, immer mehr, immer teurer. Auch wenn die Leute sicher noch sehr nett sein - ich fahre schon lange nicht mehr hin, das ist mehrere Nummern zu groß geworden.

Schade, dass es immer alles größer werden muss und nur noch die Kohle gesehen wird

Na gut, das kann man nicht ganz vergleichen. Nicht weil es mein Land ist, aber das sind andere Größenverhältnisse. Was Du beschreibst findet man heute noch sehr wohl, halt nicht in Lech, Ischgl oder Kitzbühel. Aber alleine Kitzbühel hat mehr Einwohner als Karpathos, und mehr Gäste auch, bietet aber nicht den ganzen Bauchladen an, sondern positioniert sich sehr genau wie die anderen genannten Orte auch für eine ganz bestimmte Kundenschicht. Genau das macht Karpathos nicht - in der Selbstdarstellung auf die Traditionen zu setzen und dann all diesen Massentourismusschrott nachzumachen, das ist der eigentliche Unsinn dabei.

Gruß Franz

Franz, die Pension / das Hotel, das ich beschrieben habe, liegt in einem kleinen einsamen Tal, abseits vom Schuss, in meinem Augen ist das dort völlig überdimensioniert, allein die Logisitk (An- und Abfahrt der Gäste, Belieferung, Wasser, Entsorgung). Und ganz egal, ob in Österreich oder auf Karpathos oder sonstwo, ob Autos oder Computer, es muss alles immer größer, schneller, verrückter werden.

Das macht mir Angst, da möchte ich nicht mehr mitgehen.
Leider kommt man aber nicht immer drum herum
Aber das führt doch zu weit vom Thema weg.

Eigentlich ist es erstaunlich, dass da noch keine Naturschutzorganisation oder "Grüne" o.ä. auf den Plan getreten sind ...

Servus Aegina,

ja, Fehlentwicklungen gibt es leider überall. Aber auf Karpathos gibt es trotz allem noch viel Ursprünglichkeit - in Pigadia halt nicht so sehr, aber abseits der Touristenzentren kann man noch viel Originales entdecken. Ein Beispiel, dass es auch anders geht, ist für mich Diafani; dort scheint man etwas besser nachzudenken, was gut für den Ort ist. Mach Dir jetzt mal selber ein Bild davon - ich wünsche Dir viel Freude dabei!

Gruß Franz

Hallo!
Karpathos hat sich nun mal dem Tourismus verschrieben und daher ist auch so eine Bimmelbahn nicht unmöglich. Obwohl ich selbst momentan da niemals mitfahren würde, schließe ich das nicht aus, wenn ich zB gehbehindert oder in noch höherem Alter wäre. Und jedes Ding hat bekanntlich zwei Seiten: was nämlich Umweltschutz anbelangt, ist es sicher besser, wenn zB 30 Leute mit dem Bähnchen eine Dörferfahrt machen, als ob 15 PKWs unterwegs sind. Und ob Ausflugsfahrten mit der Bimmelbahn oder mit Touristenbussen gemacht werden, kommt auf das selbe raus.Viel schlimmer als diese Bimmelbahn finde ich die großen Hotelkästen in Pigadia, die das Landschaftsbild stark beeinträchtigen.
lG
Steffy

Danke Franz - ich werde eine schöne Zeit verbringen!
Hab schon beschlossen, diesmal mein Laptop zu Hause zu lassen, einfach um mehr Zeit auf der Insel genießen zu können. Fotos sortieren und Reisebericht schreiben kann ich dann zu Hause noch genug

@ Steffy: Da gebe ich Dir absolut Recht!

Wir sind am Dienstag den 02.07.2013 aus Lefkos zurück gekommen.
Es war unser dritter Urlaub dort, und bis jetzt der BESTE!

Was hat sich für mich und meine Frau direkt geändert:
1. Das Flugzeug von Düsseldorf-München-Karpathos war nur etwas mehr als halb besetzt!
2. Etwa 1/3 der Studios/Apartments war zu oder fast garnicht belegt in Lefkos.
3. Unser Hotel Lefkorama (10 Zimmer und 3 Apartments) war in der ersten Woche nur halb belegt. In der zweiten Woche waren nur noch 4 Einheiten belegt. Wir waren in den Apartments die 2 Wochen die einzigen Gäste.
4. In einem Gespräch mit unserem Hoteleigentümer-Ehepaar (sie haben das Hotel schon seit 21 Jahren) wurde uns erzählt, das sie in 2012 ca. 30% weniger Gäste hatten. Die Gäste sind ausschließlich Deutsche und Österreicher.
Die Auslastung in der Woche vom 02.-09.07.2013 ist NULL! Danach ist das Hotel bis Mitte September so ziemlich ausgebucht.
5. In Lefkos weniger Deutsche, dafür mehr Östereicher und, ich bin mir nicht ganz sicher, einige Slowaken oder Slowenen.
6. Überall war nicht ganz soviel Betrieb wie sonst (die Jahre davor waren wir 2 bzw. 4 Wochen früher).
7. Die Bahn in Pigadia haben wir nicht gesehen.
8. Wir waren in Piles 1,5 Stunden sparzieren, nur ein Touristenehepaar kam uns entgegen.
9. In Othos Mittags gegessen, keine Touristen gesichtet. Änderungen: Das Pantopolion und die Galerie waren zu (beide Betreiber verstorben). In der Workshop-Gallery waren zur Zeit die Frauen nicht da. Im Othitiko und nebenan gibt es jetzt Wi-Fi.
10. Wir sind von Pigadia nach Diafani mit dem Schiff und mit dem Touristenbus nach Olympos. Es kam mir nicht voller als bei den beiden letzen Besuchen vor, als wir mit dem Auto hingefahen sind. ABER, wir hatten die erste negative Erfahrung auf Karpathos: Nach der Frage bei einer Taverne in Olympos nach den Abfahrtzeiten des normalen Linienbus nach Diafani sagte der Grieche:"'Was wollt ihr denn dort unten, da gibt es überhaupt nichts, bleibt lieber hier!"
Wir sind dann getrampt und hatten noch ein paar schöne Stunden in Diafani.
11. Wir hatten drei Wanderungen unternommen und keine Menschenseele getroffen.
12. Jeden zweiten Abend fahren wir von Lefkos nach Finiki zum Delfini zum Abendessen. Diesmal kamen ca. 1/3 der Gäste
aus Italien.
13. Das in Lefkos große gebaute Hotel Sarris hat zu.
14. usw.
Wir haben kaum oder keine Änderungen festgestellt. Eher das sich der Tourismus etwas verringert hat (wurde uns auch von vielen Griechen so bestätigt).

Wir haben zur Zeit keine Befürchtungen das sich viel verändern wird

So, jetzt setze ich mich mal gewaltig in die Nesseln und steche in ein Wespennnest. Aber, ich wage es trotzdem. Die Bimmelbahn auf Karpathos ! Kann mein Traum noch lautstärker platzen ? Wofür steht das Inselchen Karpathos in diesem Forum ? Es ist eine Projektionsfläche für unsere Sehnsucht nach einer heilen, intakten, idyllischen griechischen Inselwelt (diesen Traum hab ich auch mal geträumt). Mir fällt jetzt Janosch ein mit 'Oh, wie schön ist Panama '. Wir wissen doch längst, daß es ein verlorener Traum ist, halten aber hartnäckig daran fest. Fast alle Beiträge die ich hier lese handeln von lieben, gastfreundlichen Gutmenschen auf Karpathos, die uns Touris als langvermisste Freunde begrüssen, ganz ohne pecunäre Hintergedanken.
ABER: Im selben Themenbereich 'Was gibt es neues von K. ?' gibt es einen Beitrag 'Ärztliche Versorgung', geschrieben am 18. Juni. Da werden indirekt erhebliche Vorwürfe gegen einen Hotelmanager und einen einheimischen Arzt erhoben. Wenn das stimmt, ist es ein Skandal. Antworten bisher: NULL. Was ist der Grund, daß niemand antwortet ? Werden alle mit Verachtung und Nichtbeachtung gestraft, die es wagen etwas kritisches von der Trauminsel zu berichten ?
Ich ziehe jetzt schon mal das Genick ein um mich vor dem allgemeinen Bashing zu schützen. Oder werde ich auch einfach ignoriert ?

Gruß
Hans

Servus Hans,

grundsätzlich ist es mal so, dass Foren auf Freiwilligkeit beruhen. Wenn sich jemand eines Themas nicht annehmen will, schreibt er eben nichts dazu - das ist sein gutes Recht. Dass alle hier nur von der heilen Welt auf Karpathos träumen, sehe ich so nicht. Dass man aber Urlaub machen will und dortige Probleme dabei die meisten weniger interessieren ist wohl nachvollziehbar. Es steht jedem frei, sich für das zu engagieren was ihm wichtig ist, es steht aber auch jedem frei, sich nur das zu holen wofür er bezahlt. Eine Urlaubsreise ist primär eine Geschäftsbeziehung, wenn man mehr draus machen will kann man das, man muss aber nicht.

Gruß Franz

Mit Sicherheit nicht. Was dieses Forum auszeichnet ist, dass hier (meist) erwachsen und ohne rosa Brille berichtet wird. Aber wir sind nur Urlauber dort, und selbst wenn wir wollten könnten wir in 2 oder 2 Wochen kaum die Insel retten.

Dazu ist der besagte Beitrag ist voller Konjunktive, Vermutungen und halbausgesprochenen Vorwürfen. Ich wüsste nicht wie ich darauf reagieren bzw. was ich darauf antworten sollte. Folglich habe ich es gelassen. Und andere wohl auch. Hätten wir alle die zitierten rosa Brillen auf wäre das wohl kaum der Fall.
Ehrlich gesagt, ich habe immer noch nicht verstanden warum er/sie den Thread erstellt hat. Noch dazu wo der Threadersteller offensichtlich auf Karpathos wohnt, wir aber nicht, sondern dort allenfalls Urlaub machen. Was erwartete er von uns?

Ich habe schon lange viele Illusionen über Griechenland verloren. Dazu gehört auch, dass ich nicht glaube, dass sich an dem Klientelsystem noch etwas wesentliches ändern wird. Es gibt halt auch Gründe, warum es sich manchmal in D besser lebt.

PS warum hast du auf den Beitrag nicht geantwortet, und schreibst jetzt hier?