Vor zwei oder drei Jahren haben wir in Olympos Nikolas V. kennengelernt. Als Wanderführer war er eine Woche lang mit einer israelischen Wandergruppe auf Karpathos unterwegs. Er hatte uns damals mitgeteilt, dass er das Jahr über immer sonntags (außer in den Sommermonaten) als Wanderführer des Όμιλος φίλων βουνού & θάλασσας Καρπάθου, also des Vereins der Freunde von Berg und Meer von Karpathos, auf den Monopatia von Karpathos unterwegs sei. Wir sollten doch mal mit seiner Wandergruppe mitgehen. Bisher hatten wir das nie geschafft, doch diesen Herbst stand für den 4. Oktober die Wanderung Aperi - Tragopidima (Bocksprung) - Elektrizitätswerk auf dem Programm. So riefen wir kurzentschlossen Nikolas V. an und meldeten uns für die Wanderung an. Treffpunkt war in Pigadia bei der Alphabank beim Taxistand. Kurz nach 9 Uhr waren rund 20 Wanderfreunde (Griechen, Italiener, Holländer, Deutsche) versammelt, die mit 7 oder 8 Autos in Richtung Aperi aufbrachen. Zwei Autos wurden am Ende der Vrontis-Bucht beim Elektrizitätswerk abgestellt, dann ging es weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung in Aperi. Der erste Teil der Wegstrecke ist identisch mit dem Weg zum Gipfelkirchlein Profitis Ilias, doch anstatt auf der erreichten Hochebene links zur Kirche hochzusteigen, überquerten wir geradeaus die Hochebene und hatten dann nach einer guten Stunde eine herrliche Aussicht auf Pigadia. Von der Hochebene ging es dann geradeaus hinunter in Richtung Küste, doch der Wanderweg wandte sich dann weiter abwärts führend nach links, einige Stellen erforderten durchaus Konzentration. Die Wanderung sollte eigentlich zweieinhalb Stunden dauern, doch da sich zwei Mitwanderer am Knie bzw. Knöchel verletzt hatten, musste das Wandertempo deutlich verlangsamt werden. Der Wanderweg traf später auf den Wanderweg von der Kirche Agios Nikolaos nach Achata, wo wir nach rechts in Richtung Agios Nikolaos abbogen. Nach einer halbstündigen Wanderung an der Ostküste entlang waren fast alle Wanderfreunde an der Agios-Nikolaos-Kirche angekommen, doch es fehlte noch der älteste Teilnehmer, der 85jährige Manolis. Er hatte seine Wanderstöcke bei der letzten Rast verlegt und nicht mehr gefunden. Daraufhin machte sich ein Suchtrupp auf und konnte tatsächlich die Wanderstöcke wieder finden. Schließlich waren 4 Stunden seit dem Start der Wanderung vergangen, bis alle am Ziel Elektrizitätswerk angekommen waren. Inzwischen war die Temperatur auf 28 Grad angestiegen und manche Teilnehmer doch ziemlich erschöpft. Unser Fazit: Es war eine wunderschöne Wanderung in herrlicher Landschaft, der letzte Teil verlief zum Glück weitgehend im Kiefernwald. Wenn man aber die Wanderstrecke kennt, ist man in einer kleineren Wandergruppe doch schneller am Ziel.
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