Bravo, Sirtos!
Die trotzige Muttergottes heißt auf griechisch "Panagia Jinatóu". Man erreicht sie am besten von Menetés aus auf dem Fahrweg zum neuen Müllplatz, sie liegt nur wenige hundert Meter nach dem Müllplatz. Die drei Pfarreien, die die Kirche errichtet haben, sind Othos, Menetés und Kásos.
Auf Karpathos erzählt man sich darüber folgende Geschichte:
Auf Kásos (das gegenüber der Jinatoú liegt und bei klarer Atmosphäre sichtbar ist) gab es eine Ikone der Panagia, die auf seltsame Weise verschwand. Die Kassioten dachten, sie sei gestohlen, machten sich auf die Suche, fanden aber keine Spur. Ungefähr zur gleichen Zeit fanden unsere Vorfahren, Viehzüchter, die in der Gegend „Ejiri“ bei Othos wohnten, eine Ikone der Panagia, die sie zum Schutz in ihre Stavloi mitnahmen, und zündeten ein Öllämpchen an. Die Ikone verschwand wundersam in der Nacht, und am Morgen fanden die Hirten sie an dem Ort, wo heute die „Jinatoú“ steht. Um die Ikone nicht im Freien zu lassen, brachten sie sie wieder zur Sicherheit in einen nahe gelegenen Stavlo, aber am Morgen war die Ikone wiederum am selben Ort. Das wiederholte sich, bis ein Kassiote, der sich in Ejiri aufhielt, sie wiedererkannte. Es war die Ikone der Panagia, die auf Kásos verschwunden war. Unsere Vorfahren aus Othos gaben sie ihm voller Freude, damit er sie nach Kásos zurück bringe. So nahm er die Ikone mit nach Kásos, worüber sich die Kassioten sehr freuten. Aber die Panagia hatte Eigensinn („jináti“). Auf wundersame Weise verschwand sie wieder von Kásos, und wurde von den Hirten wieder am bekannten Ort in Ejiri gefunden. Da verstanden die Kassioten, die Othiten und die benachbarten Menediaten, dass es der Wunsch der Panagia war, an dem besagten Ort von Othos zu bleiben. So erbauten die Bewohner der drei Ortschaften, von Kásos, von Othos und von Menetés, gemeinsam in Frömmigkeit eine Kirche als Behausung für die Ikone. Bis heute gibt es auf dem Dachgewölbe der Kirche drei steinerne Kreuze, die den Anteil von jeder der drei Pfarrgemeinden an der Errichtung der Jinatoú bezeugen.
Leicht lässt sich der Schluss ziehen, dass der Beiname „Jinatoú“ von unseren Vorfahren gegeben wurde, um die Beharrlichkeit (Eigensinnigkeit) der Panagia auszudrücken, dass ihre Kirche an diesem Ort errichtet werden sollte.
Hier noch ein Bild von der Eingangstür und der ganzen Anlage:
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